„Kindeswohlgefährdung im Sport – Sportvereinen Sicherheit geben auf einem sensiblen Feld“


09.10.2018

Das Thema „Kindeswohlgefährdung im Sport“ beschäftigt viele Sportvereine. Um den Schutz der Kinder zu gewährleisten, gleichzeitig den Vereinen aber einen geringstmöglichen bürokratischen Aufwand zuzumuten, haben der Sportkreis Main-Kinzig e. V. und der Main-Kinzig-Kreis im vergangenen Jahr eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

 

Der Sportkreis Main-Kinzig e. V. bietet nun in vier Städten des Main-Kinzig-Kreis diesbezüglich Seminare für alle interessierten Vereinsvertreter ausführlich zum Thema „Kindeswohlgefährdung“ an.

 

Gemeinsam mit Landrat Thorsten Stolz und dem Kreisbeigeordneten Winfried Ottmann gaben der Sportkreisvorsitzende Stefan Bahn und Ursula Steinau, verantwortlich im Sportkreis für Seminare, in Gelnhausen den Startschuss.

 

„Der Schutz des Kindeswohls hat die höchste Priorität für uns als Gesellschaft, das ist Teil unserer zentralen Werte. Diesen Schutz müssen wir gewährleisten von der Familie bis in alle weiteren sozialen Gruppen und bis hin zu den Vereinen“, betonte Thorsten Stolz. „Neben der Aufmerksamkeit für das Thema ist die Aufklärung über Grenzen und Verhaltensregeln wichtig“, ergänzte Winfried Ottmann.


Stefan Bahn schloss sich an: „Es geht in der Nachwuchsarbeit in den Vereinen nicht nur um die sportliche Entwicklung und um Erfolge, sondern auch um einen verantwortungsvollen Umgang mit den Kindern, die den Vereinen anvertraut werden. Wir brauchen gerade auch in den Sportvereinen eine Kultur des Hinsehens“.


„Betreuungspersonen im Sportverein übernehmen nicht nur Verantwortung für das sportliche Programm, sondern auch für einen verantwortungsvollen Umgang mit den ihnen anvertrauten Kindern und Jugendlichen. Dies bedeutet, dass sich der Verein gegen jede Form von Kindeswohlgefährdung, auch gegen sexuelle Gewalt, einsetzt“, so Referentin Ursula Steinau.


In vier Seminaren widmen sich Referenten der Sportjugend Hessen der Einführung in den Kinder- und Jugendschutz, klären über Formen der Kindeswohlgefährdung auf und stellen Verhaltensregeln für den Vereinsalltag sowie Vorgehensweisen in Verdachtsfällen vor.

Ziel der Veranstaltung ist es jeweils, eine Sensibilität für vorhandene Gefährdungen zu entwickeln, die Wahrnehmung für Grenzverletzungen zu schärfen und so eine Vereinsatmosphäre zu entwickeln, in der offen über Kinderschutz und Sexualität und die Gefahren im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt gesprochen werden kann und wird.

 

Das erste Seminar fand im September in Hanau statt. Weiter geht es nun am 1. November im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen, am 22. November in Bruchköbel-Roßdorf und im Frühjahr 2019 in Schlüchtern.

Mehr Informationen zu den Seminaren und Anmeldemöglichkeit hier.


„Der Sportkreis Main-Kinzig e. V. ist darauf bedacht, dass sich die Vereinsvertreter, Übungsleiter/innen und Trainer/innen der Vereine diesem wichtigen, sensiblen Thema annehmen und entsprechende Seminare besuchen“, so Stefan Bahn.


„Die Sportvereine können sich gerne auch diesbezüglich an den Sportkreis wenden, um gemeinsam in ihren Vereinen, oder sogar mit mehreren Vereinen, eine Schulung durchzuführen. Der Sportkreis Main-Kinzig hilft bei gerne bei der Organisation“, betonte Stefan Bahn noch einmal abschließend.

 

Text: Frank Walzer und Marion Herpich

Foto: Frank Walzer
Foto: Frank Walzer

Auf dem Bild von links nach rechts:

Ursula Steinau, Referentin für Bildung beim Sportkreis-Main-Kinzig e. V.,

Thorsten Stolz, Landrat des Main-Kinzig-Kreises,

Stefan Bahn, Vorsitzender Sportkreis Main-Kinzig e. V.,

Winfried Ottmann, Kreisbeigeordneter.